Interreg-Projekt “Gefährdete Tierarten”

 

Von kleinen blauen Flattertieren und roten Knöpfen auf der Wiese

Schutz für den Dunklen Wiesenknopfameisenbläuling

Projektübersicht bis Juli 2022:

Im Rahmen des Projekts konnten bereits einige Maßnahmen zur Erhalt des Dunklen Wiesenknopfameisenbläulings umgesetzt werden. Die Bestände des Großen Wiesenknopfs und die Populationen des Dunklen Wiesenkopfameisenbläulings wurden erfasst. Dadurch konnten die Landwirte:Innen in der Region ermittelt werden. Diese wurden über die Besonderheiten und das Vorkommen des Großen Wiesenknopfs, seine Bedeutung für die Ameisenbläulinge und auch mögliche Schutzmaßnahmen informiert. So können Mahd- und Beweidungszeitpunkt angepasst werden. Kompensationszahlungen entschädigen für Bereiche mit dem Wiesenknopf, die bei der Mahd ausgespart werden. Einzelne Flächen wurden angekauft oder langfristig gepachtet. Korridore mit dem Wiesenknopf wurden eingesäat, Pflanzen angepflanzt oder Mahdgut übertragen. Dazu wurden Samen im Herbst aus bestehenden Beständen gesammelt und im darauf folgenden Winter in Fenster mit offenen Bodenstellen eingesäat bzw. Pflanzen aus der Nachzucht im Frühjahr ausgepflanzt. So konnte sich bereits ein kleiner Erfolg in der Ausbreitung des Großen Wiesenknopfs einstellen. Ein Beispiel für ein gutes Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft ist eine Fläche bei Busenberg. Durch das Engagement der Familie Keller, die die Beweidung ihrer Fläche an den Großen Wiesenknopf angepasst hat, konnte dort eine Verdopplung der Population des Dunklen Wiesenknopfameisenbläulings festgestellt werden.

Ein wichtiger Beitrag ist auch die Sensibilisierung der Bevölkerung. Im Rahmen des Projekts wurden Schulkinder über den kleinen blauen Spezialisten aufgeklärt. Dabei stand neben den Merkmalen auch die besondere Lebensweise und die Gefährdung der Arten im Mittelpunkt. Die Kinder können auf der Wiese den Großen Wiesenknopf und mit etwas Glück auch den seltenen Schmetterling beobachten und verstehen, was es bedeutet, ein Spezialist zu sein und wie schwierig das Leben eines solchen ist. Die besondere Lebensweise dieser Schmetterlingsart wird durch viele Aktivitäten verdeutlicht. So sollen die Kinder, z.B. sich anhand eines Dufts ihren Partner herausfinden, so wie es in der Natur auch bei der Adaption der Raupe und der Knotenameise funktioniert. Sowohl die Lehrer:Innen als auch die Kinder verbrachten einen schönen Tag auf der Wiese und haben diese aus einer neuen Perspektive kennen gelernt.

 

Mit freundlicher Unterstützung der